Avantgardismus in Kunst und Politik: Roter Oktober 1917 – Konferenzworkshop am 4. Mai 2018

Der Begriff der Avantgarde kommt eigentlich aus dem Militär: eine Vorhut, die voranschreitet und der Truppe den Weg ebnet. Sowohl in der Kunst also auch in der Politik haben Avantgardekonzepte immer eine Rolle gespielt, wurden als Motor des Fortschritts mythologisiert – oder als Wegbereiter einer Diktatur der Minderheit verdammt. Avantgarde und Demokratie schließen sich aus, so lautet die klassische Lesart von Lenin und seiner Schrift „Was tun?“ (1902). Das Avantgardekonzept gilt daher vielen als Trennscheide zwischen Marxismus und Leninismus. In der Kunst dagegen genießt die Avantgarde ein ungebrochen positives Image – nach wie vor bezeichnet man mit diesem Begriff das Neue, das seiner Zeit voraus ist. Selten wurden beide Diskurse jedoch in Verbindung miteinander gesetzt: Wie ist das Verhältnis von Avantgarde und Demokratie in Kunst und Politik? Kann es eine avantgardistische Politik geben, die gleichzeitig demokratisch ist? Was hat die Kunst der Revolu-tion zu sagen – und umgekehrt? Diese Fragen sollen in dem Workshop der Zeitschrift „Arbeit – Bewegung – Geschichte“ auf der Basis folgender Beiträge diskutiert werden:
Christoph Jünke (Bochum): Russland 1917 – die Bolschewiki und die Demokratie.
Marcel Bois (Gesprächskreis Geschichte der Rosa-Luxemburg-Stiftung): Kunst und Architektur für eine neue Gesellschaft – russische Avantgarde und Revolution 1917.
Moderation: Ralf Hoffrogge (Ruhr-Universität Bochum/Redaktion „Arbeit – Bewegung – Geschichte“).

Die Veranstaltung ist Teil der Konferenz Marx200, mit der die Rosa-Luxemburg-Stiftung den 200. Geburtstag Karl Marx begeht. Die Konferenz ist Kostenlos, aber um Anmeldung wird gebeten (marx200conference@rosalux.org).

Ort und Zeit: 4. Mai 2018, 16-18 Uhr, Franz Mehring Platz 1, 10243 Berlin, Seminarraum 4