Arbeit und Literatur: Diskussion und Heftvorstellung mit Anke Stelling, Patrick Eiden-Offe und Pierre-Héli Monot am 26. April 2021

Aufzeichnung: https://youtu.be/EPxNT1Y_0hQ

Literatur schreibt Geschichte. Sie verknüpft, komponiert, ordnet, verbindet Zusammenhänge und trennt Unterschiedliches. Was Autor_innen niederschreiben soll einen Eindruck hinterlassen und mitunter auch Druck erzeugen, indem Narrative die Protagonist_innen in Erzählungen in Beziehung mit den Leser_innen setzen. Literatur beschreibt, wie es ist, und fragt danach, wie es sein sollte.

Dies gilt auch für die Arbeit in der Literatur und die Literatur über die Arbeit. Die Arbeit, das (Er-)Leben von Arbeiter_innen, das Schicksal der Klassenzugehörigkeit, die Möglichkeiten und Versuche all dies zu verstehen und alledem zu entgehen, sind dauerhafte Triebfedern literarischer Werke, die sich mit den Gesellschaften verändern, in denen sie entstehen.

Welche Vorstellungen transportiert Literatur in Zeiten, in denen die Arbeit ihren Charakter und Inhalt verändert, in denen es nicht mehr selbstverständlich ist, überhaupt von Klassen zu sprechen? Wie verhandelt Literatur Vorstellungen von Arbeit und Klasse? Kann Literatur dabei helfen, Vorstellungen von und Haltungen gegenüber der Arbeit zu entwickeln?

Über diese und andere Fragen diskutieren wir im Anschluss an unser Schwerpunktheft Arbeit und Literatur (Mai 2020) mit unseren Autor_innen:

Anke Stelling (Schriftstellerin): Ihr Roman „Schäfchen im Trockenen“ wurde 2019 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. In ihm porträtiert sie das linksliberale großstädtische Bürgertum zwischen dem Wunsch nach Eigenheimen und politischen Ansprüchen.

Patrick Eiden-Offe (Literaturwissenschaftler): Sein Buch „Die Poesie der Klasse“ (2017) beleuchtet das Entstehen eines Klassenbewusstseins durch die Literatur ab dem Vormärz und fragt auch danach, was heute fehlt, um ein Klassenbewusstsein „von unten“ zu schaffen.

Pierre-Héli Monot (Literaturwissenschaftler): Er kritisiert das Zerrbild der Arbeiterklasse, das uns in Diskussionsbeiträgen, etwa von Didier Eribon und Edouard Louis, präsentiert wird und das Bild der Arbeiter als exotische Andere entstehen lässt.

Moderation: David Bebnowski

Die Veranstaltung findet am 26.04.2021 um 18:30 im Online-Format statt.
Zoom-Meeting beitreten: https://hu-berlin.zoom.us/j/66069728094?pwd=U25DMDd3dDZ3R3RwVURDYjBMalB3UT09

Meeting-ID: 660 6972 8094
Passwort: 031929

Am Tag der Veranstaltung wird der entsprechende Teilnahmelink (Zoom) hier und auf der Facebook-Präsenz von Arbeit-Bewegung-Geschichte veröffentlicht. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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