50 Jahre nach „68“ wird erneut über die Aufbrüche der damals Jungen debattiert. Dabei zeigen Arbeiten aus den vergangenen Jahren, dass die Bewegungen der 1960er Jahre nicht auf die Chiffre „68“ verengt werden dürfen. Bereits in den 1950ern begann eine Neue Linke damit, in theoretischen Schriften Antworten auf die politischen Probleme ihrer Zeit zu suchen. Angestoßen wurden hiermit Prozesse, die weit über die 68er-Jahre hinauswiesen. Warum aber ging von der Theorie ein solcher Zauber aus? Wer kämpfte wie mit der Theorie? Wo fing all das an und wo hörte es wieder auf? Welche Vermittler sorgten dafür, dass die Neue Linke und 68 entstehen konnten?
Die neue Ausgabe der Zeitschrift „Arbeit – Bewegung – Geschichte“ sucht unter der Überschrift „Zauber der Theorie“ nach Antworten auf diese Fragen. Anlässlich der Veröffentlichung sprechen beteiligte Historiker_innen mit dem politischen Publizisten, Essayisten, Literaturkritiker und Zauberkünstler Michael Schneider über die Geschichte linker Politik und Theorie in der BRD. Als Teil, Sprachrohr und Kritiker der Studentenbewegung setzte sich Michael Schneider schon in den 1970er Jahren mit der Nachgeschichte von „68“ auseinander. In Zeitschriften wie Kursbuch und konkret sezierte er Narrative und Rückzugsgefechte der „melancholischen“ Linken sowie neu erstarkende Konservatismen nach Tendenzwende und Deutschem Herbst. Wir sprechen mit Michael Schneider über seine Rolle als beobachtender Teilnehmer an bewegungsgeschichtlichen Deutungskämpfen, die sich bis heute fortsetzen.
Gespräch und Buchvostellung mit:
David Bebnowski | Jana König | Moritz Neuffer | Michael Schneider
Am 5. Juli 2018 bei diffrakt : zentrum für theoretische peripherie
Crellestr. 22, 10827 Berlin