„Die Ära der Kaninchen ist zu Ende“: Die FIAT-Streiks in den 1960er und 1970er Jahren – Vortrag am 5.12.2019

„Die Ära der Kaninchen ist zu Ende – heute wird gestreikt“ ist auf einem Schild während der FIAT-Streiks 1969 zu lesen. Das Jahr markiert einen radikalen Umbruch der sozialen Beziehungen bei FIAT-Mirafiori in Turin. Über ein Jahrzehnt sollte die größte Auto-Fabrik Italiens nicht mehr zur Ruhe kommen. Linke aus ganz Europa sahen die FIAT-Streiks als Bezugspunkt. Für die Gewerkschaftslinke wurde Mirafiori zum Experimentierfeld basisdemokratischer Organisationskonzepte, für die radikale Linke das Fanal für den Aufstand des „Massenarbeiters“ und seinen „Kampf gegen die Arbeit“. 50 Jahre danach schauen wir uns die Streiks noch einmal genauer an. Was waren die Ursachen und die Ergebnisse? Welche Auswirkungen hatten sie auf die Arbeitsbedingungen? Wie reagierten die Gewerkschaften und welchen Einfluss hatten die Kämpfe auf linke Theorie und Praxis – wie den Operaismus – welchen Einfluss hatte dieser in der Fabrik? Was war Mythos und was Realität? Schließlich wollen wir auch überlegen, was man aus den damaligen Ereignissen für heute lernen kann.

Ort & Zeit: 5. Dezember 2019, 19:00 – 21:00 Uhr, Haus der Demokratie und Menschenrechte Greifswalder Str. 4 10405 Berlin

Referent: Dietmar Lange, Historiker und Doktorand der Freien Universität. Er hat sich in seiner Dissertation mit den FIAT-Streiks in den 1960er und 1970er Jahren beschäftigt. Sie wird in Buchform voraussichtlich 2020 erscheinen.

Eine gemeinsame Veranstaltung von: Helle Panke, Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Förderverein für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West.