Gewerkschaftlicher Widerstand gegen das NS-Regime wird in der öffentlichen Erinnerungskultur in seinem Umfang und seiner Intensität unterschätzt. Nur wenige Monate nach der Zerschlagung der Freien Gewerkschaften am 2. Mai 1933 beteiligten sich eine Reihe Gewerkschafter/innen am Aufbau von Widerstandsnetzen, die jahrelang illegale Aktivitäten entfalteten. Kontakte ins Exil und zu internationalen Organisationen unterstreichen die Bedeutung. Aufgrund ihres Engagements wurden zwischen 1933 und 1945 zahlreiche Gewerkschafter/innen inhaftiert, nicht wenige verloren ihr Leben. Ausgehend von der freigewerkschaftlichen „Anpassungspolitik“ im Frühjahr 1933 gibt der Vortrag einen groben Überblick zur Verfolgung und zum Widerstand von Gewerkschaftern/innen. Dabei sollen einige Ergebnisse eines Forschungsprojektes am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin präsentiert werden. Denn der Zugang zu jahrelang verschlossenen Archivalien ermöglicht eine Reihe neuer interessanter Forschungsergebnisse.
Referent: Dr. Stefan Heinz, Mitarbeiter der Arbeitsstelle Nationale und Internationale Gewerkschaftspolitik des Otto-Suhr-Institutes der FU Berlin
Ort & Zeit: 9. März 2016, 18h, Café Sybille, Karl-Marx-Allee 72, Berlin Friedrichshain
Im Anschluss an Vortrag & Diskussion findet die Generalversammlung des „Fördervereins für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung“ statt. Die Versammlung ist öffentlich, Neumitglieder & Interessierte sind willkommen.
Zum Einlesen ins Thema: Interview mit Stefan Heinz